Das Schweizerhuhn


Das frohwüchsige und stolze Schweizerhuhn überzeugt sowohl mit hervorragender Fleischqualität wie mit guter Legeleistung.


In den Nationalfarben – schneeweisses Gefieder und kräftig roter Kamm – präsentiert sich das Schweizerhuhn als stolze Landrasse. Mit den kompakten, frostsicheren Rosenkämmen und den kleinen Kehllappen fühlen sich die Tiere in unseren Breitengraden wohl. 1991 fand ProSpecieRara nur noch wenige Züchter, welche die alte Schweizer Rasse züchteten. Heute erfreut sich das klassische, stolze «Selbstversorger-Huhn» wieder an steigender Beliebtheit.


Rassebeschrieb

Zwischen den Weltkriegen hatte das Schweizerhuhn seine Blütezeit. Dazumal schätzte man das Zweinutzungshuhn, das sowohl genügend Eier als auch zartes Fleisch lieferte. Mit dem Aufkommen der modernen Hybridrassen, deren Legelinien fast doppelt so viele Eier legen, wurde es fast vollständig verdrängt. Von weitem werden die Schweizerhühner gerne mit solchen weissen Leistungs-Legehennen verwechselt. Von Nahem fallen Sie aber mit ihren schweren Körpern und den Rosenkämmen auf. Ihr stattlicher Körperbau wirkt sich auch auf ihr Gemüt aus, das als ruhig und zutraulich bezeichnet werden kann. So gehören sie auch unter den Hühnern nicht zu den besten Fliegern. Die Hähne wiegen zwischen 2,8 und 3,5 kg, die Hennen zwischen 2,4 und 2,8 kg.


Herkunft und Entwicklung

Der Ursprung des Schweizerhuhns geht auf das Jahr 1905 zurück. In Amriswil begann Alfred Weiss aus verschiedenen Rassen, vor allem aber aus weissen Orpington- und Wyandotten-Hühnern, ein typisches Zweinutzungshuhn zu züchten. 1910 wurde der erste Verein gegründet und ein Rassenstandard aufgestellt. Bis zum Zweiten Weltkrieg erfreute sich der Verein eines stetigen Mitgliederzuwachses. Nach dem Krieg, mit der einsetzenden Industrialisierung der Landwirtschaft verlor die Selbstversorgerlandwirtschaft aber rasch an Bedeutung – und mit ihr das Schweizerhuhn. 1971 zählte der Verein nur noch sechs Mitglieder. Seit 1991 führt ProSpecieRara das Schweizerhuhn-Projekt mit den wenigen noch verbliebenen Zuchtlinien weiter. In Zusammenarbeit mit engagierten Züchterinnen und Züchtern konnte diese traditionelle Rasse vor dem Aussterben bewahrt werden. Heute werden die Eigenschaften der Schweizer Hühner wieder interessant.


Heutige Verbreitung

Das Schweizerhuhn wird vor allem in der deutschsprachigen Schweiz gezüchtet.


Bestandesentwicklung

stabil


Nutzung

– Eier

– Fleisch


Zuchtziele

– Widerstandsfähigkeit und Gesundheit

– Langlebigkeit

– Zweinutzung: Fleisch, Eier

– Frohwüchsigkeit


Kontakt

ZUN – Züchterverein für ursprüngliches Nutzgeflügel


Präsidentin und Tiervermittlung:

Astrid Spiri

Bühlstrasse 26

9217 Neukirch a. d. Thur


Tel. 071 642 48 11


Astrid.spiri@zun-schweiz.ch








Das Appenzeller

Spitzhaubenhuhn


Die vitalen und flugfreudigen Appenzeller Spitzhauben – buntes Gefieder und gute Legeleistung, die begeistern.


Das Markenzeichen der Appenzeller Spitzhaubenhühner ist ihr auffälliger Kopfschmuck: die schmale, nach vorne geneigte Federhaube, welche an die Trachtenhaube der Appenzeller Sonntagstracht erinnert. Die munteren und vitalen Spitzhauben sind ideal an die Bedingungen der Berge angepasst. Sie klettern vorzüglich auf felsigem Grund und können ausserordentlich gut fliegen, was die Gehegebauer immer wieder vor Herausforderungen stellt.


Rassebeschrieb

Das Appenzeller Spitzhaubenhuhn ist ideal an die Bedingungen der Berge angepasst, klettert vorzüglich auf felsigem Grund und kann gut fliegen. Gerne übernachtet es auf Bäumen, sogar im Winter. Da es nur kleine Kehllappen und statt eines Kammes zwei kleine Hörnchen besitzt, kann ihm auch der strengste Frost kaum etwas anhaben. Hennen wiegen nur wenig über ein Kilogramm und Hähne kaum über 1,5 kg. Spitzhaubenhühner sind relativ gute Leger: Im ersten Jahr legen sie ca. 150 weissschalige, 55 Gramm schwere Eier. Ihr Bruttrieb ist gering. Im letzten Jahrhundert gab es mehr als zehn verschiedene Farbschläge dieser Rasse. Bis heute haben nur deren fünf überlebt: am häufigsten sind die silber-schwarz-getupften. Viel seltener und auf der Liste von ProSpecieRara sind die gold-schwarz-getupften, reingoldenen, schwarzen und reinweissen Schläge. Die Junghähne lassen sich ab der 8–9 Woche anhand der Hörnchen und der im Vergleich mit deren Schwes?tern grösseren Kehllappen erkennen.


Herkunft und Entwicklung

Das Spitzhaubenhuhn soll bereits im 15. Jahrhundert in Klöstern des Alpenraums gezüchtet worden sein. Zu den Stammeltern der Spitzhauben dürften die Brabanter, eine alte niederländische Rasse, sowie zwei französische Geflügelvertreter, die «La Flèche» und «Crève-Cœur» Hühner, zählen. Im 20. Jahrhundert blieben die Spitzhaubenhühner nur noch im Appenzell erhalten, weshalb sie fortan «Appenzeller Spitzhauben» genannt wurden. Die Appenzeller nennen ihre Spitzhauben aber auch «Gässerschnäpfli» oder «Tschüpperli». Anfang der 50er Jahre wäre die Rasse beinahe ausgestorben, hätte es nicht das Engagement etlicher Züchter gegeben. Eines der ersten ProSpecieRara-Projekte nahm sich 1983 der Zucht der bedrohten Spitzhaubenhühner an. Noch im selben Jahr schlüpften in der Obhut der Stiftung 230 Küken. Im Herbst 1983 konnten aus diesen Junghühnern 19 Zuchtgruppen zusammengestellt werden.


Heutige Verbreitung

Appenzeller Spitzhaubenhühner werden in der ganzen Schweiz gezüchtet, der Schwerpunkt der Zucht liegt in der Ostschweiz.


Bestandesentwicklung

stabil


Nutzung

Eier


Zuchtziele

– Widerstandskraft und Wetterhärte

– Vitalität

– Langlebigkeit

– Legeleistung

– Saubere Zeichnung und schöne Spitzhaube


Kontakt

ZUN – Züchterverein für ursprüngliches Nutzgeflügel


Präsidentin und Tiervermittlung:

Astrid Spiri

Bühlstrasse 26

9217 Neukirch a. d. Thur


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Das Appenzeller Barthuhn


Das Appenzeller Barthuhn – leicht und temperamentvoll mit stolzem Gebahren – ein unwiderstehlich sympatisches Legehuhn.


Das Appenzeller Barthuhn ist ein leichtes, temperamentvolles Huhn mit stolzer Haltung. Sowohl die Hähne wie die Hennen tragen kräftige Vollbärte, die von Federn geformt und schon an den Eintagesküken erkennbar sind. Barthühner liefern im ersten Jahr etwa 150 weissschalige Eier von je ca. 55 Gramm und können über mehrere Jahre legen. Glucken sind eher selten, da ihr Bruttrieb nur mässig ausgebildet ist.


Rassebeschrieb

Die dunkelfüssigen Hühner gehen das ganze Jahr hindurch gerne selbständig auf Futtersuche. Durch den kleinen Rosenkamm und die vom Bart bedeckten Kehl- und Ohrlappen bietet sich der Kälte wenig Angriffsfläche, ein Vorteil in der rauen Winterwitterung. Hennen wiegen 1,6 bis 1,8 kg, die Hähne 2,0 bis 2,3 kg. Die Rasse kam in zwei Farbschlägen vor: schwarz und rebhuhnfarben. Aus einer Kreuzung mit Andalusiern entstand zusätzlich ein blauer Farbschlag. ProSpecieRara setzt sich für den rar gewordenen rebhuhnfarbigen Schlag ein. Bei der Geschlechterunterscheidung der Jungtiere helfen ab der 8-9 Alterswoche die kräftiger rot gefärbten Kämme und kräftigeren Füsse der Hähne und deren aufkommende metallisch-kupferne Federglanz der Flügel, während die Hennen rebhuhnfarbig bleiben.



Herkunft und Entwicklung

Das Barthuhn wurde ab Mitte der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts im Appenzeller Vorderland aus verschiedenen Landhuhnrassen herausgezüchtet. Im Sommer 1985 wurde ProSpecieRara auf das Verschwinden des rebhuhnfarbigen Farbschlages aufmerksam. Sie übernahm die letzten Tiere und die Koordination der Zucht. 1986 kämpfte man mit schweren Inzuchterscheinungen bei den frisch geschlüpften Kücken. In den folgenden Jahren hat sich der Bestand einigermassen erholt, und die Inzuchterscheinungen sind seltener geworden. Um Schnabelverkrümmungen und eine schlechte Legeleistung zu verhindern und um die Vitalität der Tiere zu verbessern, setzte die Stiftung zur Blutauffrischung Tiere des schwarzen Farbschlages ein, während in ornithologischen Kreisen die Einkreuzung von Rheinländern und rebhuhnfarbenen Italienern bevorzugt wurde. Es sind noch nicht alle Probleme behoben, und jeder neue Züchter kann seinen Teil zum Weiterbestehen der attraktiven Barthühner beitragen.


Heutige Verbreitung

Das Appenzeller Barthuhn wird vorwiegend in der Deutschschweiz gezüchtet.


Bestandesentwicklung

stabil


Nutzung

Eier


Zuchtziele

– Gesundheit und Widerstandsfähigkeit

– Langlebigkeit

– Legeleistung

– Schöne Zeichnung


Kontakt

ZUN – Züchterverein für ursprüngliches Nutzgeflügel


Präsidentin und Tiervermittlung:

Astrid Spiri

Bühlstrasse 26

9217 Neukirch a. d. Thur


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Die

Diepholzer Gans


Schneeweiss, mittelgross – die widerstandsfähigen und aufmerksamen Diepholzer Gänse sind ausgezeichnete Brüter und Eltern.


Die Diepholzer Gans ist eine schneeweisse, mittelgrosse, rundliche Landgans mit einem orangefarbenen Schnabel und rötlichen Füssen. Sie hat ein munteres Wesen und legt pro Jahr zwischen 35 und 50 weisse Eier; einen Grossteil davon zwischen September und März. Die Diepholzer Gans bewahrte einen starken Bruttrieb, so dass es keine Seltenheit ist, dass Züchter zwei Mal pro Jahr das Wunder der Naturbrut miterleben. Die Eltern sind ausgezeichnete Führer ihrer Gössel.


Rassebeschrieb

Die Diepholzer Gans zieht ihre Betrachter mit ihren freundlichen Gesichtszügen und den klaren blauen Augen in ihren Bann. Sie ist eine genügsame und robuste Weidegans, die im Gelände gut zu Fuss ist. Zur artgerechten Haltung gehört aber auf jeden Fall eine Schwimmmöglichkeit. Sie gehört zu den leichten Landgänsen, die Gans wiegt 5,5 kg der Ganter 7 kg. Diese Rasse vermehrt sich problemlos, sie ist mit 6 bis 8 Monaten äusserst frühreif und brütet 30 Tage lang. Die Diepholzer Gans wurde auf mannigfache Weise genutzt; so dienten ihre Federn als Schreibkiele, ihre Daunen zum Stopfen von Kissen und ihr Fleisch als Weihnachtsbraten. Ein besonderes Kennzeichen ist ihre hervorragende Fleischfülle in den wertvollen Teilstücken Brust und Keule. Sie ist eine Magergans und liefert fettarmes, muskelreiches, festes und zugleich zartes Fleisch.


Herkunft und Entwicklung

Die Diepholzer Gans stammt aus der Grafschaft Diepholz im Norden Deutschlands, wo sie einst in grossen Herden gehalten wurde. Sie wird seit über hundert Jahren gezüchtet und ist eine der wenigen noch existierenden Landgänserassen. Aufgrund ihrer extensiven Haltung auf Bruchweiden (Wiesenmooren) entwickelte die Diepholzer Gans ihre Widerstandskraft und legendäre Futterdankbarkeit. Ab und zu gesellten sich wild lebende Graugänse zu den Diepholzer Gänsen. Durch solche Paarungen wurde die bereits durch die verschiedenen Futter- und Witterungsverhältnisse entwickelte Robustheit der Diepholzer Gans nochmals gestärkt. 1925 wurde die Diepholzer Gans als Rasse anerkannt. Mit nachlassender Nachfrage nach Schreibfederkielen, Daunenfedern und Gänsefleisch geriet die edle Rasse in Vergessenheit und die grossen Herden verschwanden.


Heutige Verbreitung

Die Diepholzer Gans ist hauptsächlich in der Deutschschweiz und in Deutschland anzutreffen. Sie wird praktisch nur noch in kleinen Herden gehalten.


Bestandesentwicklung

leicht steigend


Nutzung

– Eier

– Fleisch


Zuchtziele

– Hohe Widerstandskraft

– Ausgezeichnete Mastfähigkeit

– Grosse Futterdankbarkeit


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Die

Pommernente


Schwarz mit grünem Glanz oder blau – die zutrauliche und legefreudige Pommernente gilt unter Fleischliebhabern als Delikatesse.


Die Pommernente ist einer der letzten Vertreter des Landenten-Typs in Europa, was an ihrem langen, breiten und tiefen Körper und der waagrechten Haltung erkennbar ist. Charakteristisch für die zutraulichen Enten ist ihr auffälliger, weisser Brustlatz, der die Züchter immer wieder herausfordert, soll er doch gut gezeichnet mit klarer Grenzlinie auf der Brust der Enten prangen. Es gibt zwei Farbschläge: schwarz mit grünem Glanz und blau (grau).


Rassebeschrieb

Die Legeleistung der Pommernente ist erstaunlich: über 150 Eier im Jahr sind durchaus möglich, wobei die Eier ca. 70 g schwer sind. Sogar mehrjährige Enten bringen noch gute Leistungen und ziehen kurz vor Mauserbeginn im Sommer oft noch zuverlässig eine Brut auf. Die Ente erreicht ein Gewicht von ca. 2,5 kg, der Erpel wiegt ausgewachsen ca. 3 kg. Trotz ihrer Grösse wirken sie nicht plump. Diese sehr leise schnatternden Enten sind unermüdliche Schneckensucher und sehr wirtschaftlich. Die Jungenten sind ausgesprochen wetterhart und mit zehn bis zwölf Wochen schlachtreif. Das Fleisch gilt unter Kennern als Delikatesse. Trotz dieser Vorzüge gibt es in der Schweiz und in Deutschland nur noch wenige Züchter, die sich dieser attraktiven Rasse gezielt annehmen.


Herkunft und Entwicklung

Noch Anfang des 19. Jahrhunderts war Schweden eine Grossmacht in Europa zu der auch die Region Pommern gehörte. Dort gab es zu jener Zeit Enten mit einem Latz, die so genannten Schwedenenten. Noch vor einigen Jahrzehnten gab es in Schweden viele dieser Enten, allerdings in einem viel kleineren Format. Sie lieferten nicht nur feines Tafelfleisch, sondern waren auch sehr gute Legerinnen, was ihnen den Ruf als ausgezeichnetes Wirtschaftsgeflügel einbrachte. Inzwischen entwickelte sich aus der Schwedenente die Pommernente. Sie stammt aus verschiedenen Ländern Europas und wurden nach dem Hauptzuchtgebiet Pommern benannt.


Heutige Verbreitung

Seit 1920 werden Pommernenten nebst in ihrer Heimat Deutschland auch in der Schweiz gezüchtet. Die Bestände sind noch immer klein.


Bestandesentwicklung

steigend


Nutzung

– Eier

– Fleisch


Zuchtziele

– Form & Zeichnung

– Gute Wirtschaftlichkeit (Eier und Fleisch)


Kontakt

ZUN – Züchterverein für ursprüngliches Nutzgeflügel


Präsidentin und Tiervermittlung:

Astrid Spiri

Bühlstrasse 26

9217 Neukirch a. d. Thur


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